Wie du Vorlagen für Porträt-Zeichnungen richtig auswählst (Anfänger)

Es war frustrierend.

Meine ersten Versuche ein Porträt zu zeichnen waren schlimm. Gesichter, die völlig entartet waren, die NULL so aussahen wie sie sollten. Wohlwollend hätte man meinen können, dass sie halt sehr „künstlerisch“ oder „etwas eigenwillig“ waren. Aber um ehrlich zu sein, sahen sie halt Kacke aus.

Irgendwann hat es dann aber Klick gemacht und ich hab nach viel herumprobieren gemerkt, dass es oftmals an der Qualität der Vorlage lag, wie gut mein Bild am Ende wurde. Und damit du dir Zeit und gaaaanz viele Nerven sparst, hab ich hier ein paar Punkte für dich zusammengestellt, damit auch du wunderschöne Vorlagen findest.

Erfahre hier, wie du sie gut auswählst, damit du von Anfang an ein gutes Bild zeichnest.

  1. Benutze schwarz-weiße Vorlagen

Realistische Porträts zeichnen is not easy. Aber irgendwo muss man ja anfangen, also let´s go. Mach es dir zu Beginn möglichst, aber so einfach wie möglich und benutze Fotos in Schwarz weiß. Es klingt so banal, aber es macht einen großen Unterschied.


Warum fragst du dich?

Farbe lenkt ab. Ohne diese, kannst du dich auf die wirklich wichtigen Dinge konzentrieren: Licht und Schatten UND Proportionen. Verwende möglichst eine Vorlage, die einen starken Hell-Dunkel-Kontrast hat. Dadurch ist wenig Grau im Bild und Licht und Schatten sind ganz klar voneinander getrennt. In der Fotografie gibt es einen gestalterischen Stil namens „High Key“ und „Low Key“, der ganz gut dazu passt. Vielleicht googelst du einfach mal danach.

Durch die eindeutigen Kontraste wird es dir sehr leicht fallen, dich auf das Wesentliche zu konzentrieren und nicht von den lieben Farben abgelenkt zu werden.

Du erkennst also besser, wie Licht und Schatten funktionieren und wie das Gesicht proportioniert ist.

Tipp: Wenn du nur ein farbiges Foto als Vorlage hast, kannst du es ganz leicht in ein Schwarz-Bild umwandeln und auch den Kontrast erhöhen. Das geht zum Beispiel mit jeder Handy-Foto-App.

 

2. Benutze nur frontale Portraits (für den Anfang)

Vor allem, wenn du zum ersten Mal ein Portrait zeichnen möchtest, rate ich dir dazu eine simple Vorlagen zu wählen. Am besten sind die Gesichter frontal, also von vorne, zu sehen. Es ist wahrscheinlich eh die Variante, die du auch intuitiv gewählt hättest. Ein Gesicht im Profil (von der Seite) oder Halbprofil ist schon etwas schwieriger und würde ich dir erst als nächsten Schritt empfehlen.

Portraits in der Frontansicht sind super, um erst einmal grundsetzlich die Proportionen eines Gesichts zu verstehen. Betrachte alles ganz genau: Abstände, wie lang und breit sind die Augen, Augenbrauen, die Nase, die Falten am Mund, das Kinn, die Wangenknochen.

Jedes Detail ist entscheidend, ob dein Portrait am Ende so aussieht wie deine Vorlage, wenn es dein Anspruch ist, sie möglichst genau zu treffen. (Entspannter ist es ehrlicherweise, wenn du diesen Anspruch nicht hast :)


3. Wähle “unbekannte” Gesichter

Ich hab damals am liebsten Berühmtheiten gezeichnet. Aber ganz ehrlich? Meine Marilyn sah aus wie ein Kerl mit lustigen Haaren und das war echt frustrierend.

Beim Zeichnen von Menschen sind kleinste Details entscheidend. Ist die Nase etwas zu groß geraten und passt der Abstand zwischen den Augen nicht ganz genau, sieht es einfach NICHT so aus, wie die Person, die du eigentlich zeichnen wolltest. Um den Zeichenprozess so einfach und entspannt wie möglich zu machen: Such dir einfach ein schönes Bild von jemand, den niemand kennt. Wenn das Bild am Ende keine Ähnlichkeit hat, weiß das ja niemand :D

4. No Emotions please! Neutrale Gesichter wählen

Lachende Münder, runzelige Falten oder eine gerümpfte Nase sehen extrem interessant aus auf Bildern. ABER. Sie sind schwieriger zu zeichnen. Hebe dir so etwas also besser für später auf. Beginne mit Vorlagen, die einen sehr neutralen Blick haben und … na ja etwas emotionslos dreinschauen: Klarer Blick nach vorne, Mund geschlossen, die Frisur am besten auch ganz geometrisch und einfach.

Tipp: Kinder und ältere Leute sind unglaublich schwierig! Kinder haben völlig andere Proportionen und Senioren meist viele Falten, die zwar schön, aber nicht ganz so easy zu zeichnen sind.

5. Keine Hände auf dem Bild!

Sie sind der Endgegner.

Fünf Finger und ein Daumen: Hände!

Also nicht deine eigenen Hände – ich meine die der Person auf dem Foto. Sie sind ein ganz eigenes Thema und erfordern Übung. Und da es hier darum geht, gute Vorlagen für deine ersten Porträt-Zeichnungen zu finden: Lass die Hände weg, von Hände (höhö).

Komplizierte Haare würde ich auch erstmal auslassen, aber die kann man zur Not auch einfach anders zeichnen.


Mein Pinterest-Board mit Vorlagen für dich: Vorlagen Board


Ich hoffe, der Beitrag konnte dir etwas helfen :) Lass es mich gerne wissen!
Liebste Grüße

Madlen Klemm

Founder of https://www.mawie-studio.com/

I love to paint and draw and i am a massive fan of biking and hiking. Lives in Dortmund.

https://www.mawie-studio.com/
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