Malen mit Methode: So plane ich meine Malprojekte
Der Zauber eines geplanten Malprojekts
Okay - jetzt denkst du vielleicht: "Moment mal, Planung? Ist das nicht das Gegenteil von Kreativität? Sollte es nicht einfach flowen?"
Ja und nein! Es geht nicht darum, die künstlerische Freiheit einzuschränken. Ganz im Gegenteil: Ein gut geplantes Malprojekt ist wie ein Kompass für die eigene Kreativität. Es hilft, schneller gute Ideen zu finden und dann sich darauf zu fokussieren. Und auch erstmal ein bisschen auszuprobieren, bevor es an die Leinwand oder das teure Papier geht!
Außerdem: ein strukturierter Ansatz kann helfen, dir die Angst vor „großen“ Projekten zu nehmen. Und mit groß meine ich noch nicht mal das Format. Sondern vielleicht auch einfach nur, dass du dich außerhalb deines Skizzenbuches an ein Werk heranwagst.
In diesem Artikel nehme ich dich mit auf eine Reise von der ersten vagen Idee bis zum stolzen Moment, wenn du dein fertiges Kunstwerk betrachtest.
Wir werden zusammen erkunden, wie du Inspiration findest, deine Ideen entwickelst, dich praktisch vorbereitest und motiviert bleibst. Dabei wirst du entdecken, dass Planung nicht bedeutet, jedes Detail vorab festzulegen. Es geht vielmehr darum, einen Rahmen zu schaffen, in dem deine Kreativität frei fließen kann.
Also, schnapp dir dein Lieblingsnotizbuch und einen Stift – lass uns gemeinsam dein nächstes Malprojekt planen und dabei eine Menge Spaß haben!
Schritt 1: Die Ideenfindung - Meine Quellen der Inspiration
Ganz oft habe ich schon eine grobe Idee. Entweder zum Motiv selbst oder was ich ausdrücken möchte, oder ich habe einfach nur eine schöne Struktur gesehen, die ich einarbeiten möchte.
Andere Künstler
Ich stöbere total gerne durch die Werke anderer Künstler, vor allem die der alten Meister oder auch Illustratoren! (Illustratoren sind einfach krasse Genies, finde ich!).
Dabei ist es egal, ob durch Bücher, auf Instagram oder Pinterest. Geniale Kunst gibt es überall. Ich will sie nicht kopieren, sondern mich inspirieren lassen. Man findet wunderschöne Farbpaletten oder interessante Strukturen. Ganz oft ist es nur irgendein Detail, dass bei mir einen zündenden Funken sprühen lässt!
Meine Gefühle
Manchmal habe ich das Gefühl, etwas in mir muss unbedingt raus. Das ist vor allem so, wenn ich mich sehr schlecht fühle. Dann ist es sehr heilsam, wenn ich das Gefühl male. Sei es in wildem Gekrickel, Farb-Klecksen oder in einer konkreten Bild-Skizze.
Das Skizzenbuch - mein kreatives Schatzkästchen
Ich bin zwar nicht die Art Künstlerin, die ihr Skizzenbuch überall mit rumschleppt, aber ab und an bin ich schlau genug meine Ideen darin zu verewigen: Farben, die mir gefallen, Texte, die mich inspirieren, sogar Geräusche oder Gerüche, die mich an etwas erinnern. Mein Skizzenbuch ist ein bunter Mix aus visuellen und verbalen Eindrücken. Und natürlich auch ein paar Zeichnungen. ☺️
Am Ende geht es darum, offen durch die Welt zu gehen und alles als potenzielle Inspiration zu sehen. Manchmal entstehen die besten Ideen an den ungewöhnlichsten Orten.
Die Ideen digital festhalten
Meistens halte ich sie einfach nur im Kopf oder eben im Skizzenbuch grob fest :D Ich weiß ja oft schon grob, was ich machen will. Aber wenn du der Typ Sicherheit bist, dann ist ein digitales Moodboard vielleicht dein Ding.
Es gibt inzwischen einige Tools, mit denen es sich super gut digitale Moodboards erstellen lässt: Z. B. Milanote, Pinterest, Instagram oder in Canva kannst du super deine Ideen sammeln.
Schritt 2: Die Konzeptphase - Wie ich meine Ideen zum Leben erwecke
Nachdem ich meine Inspiration gefunden habe, beginnt für mich der spannendste Teil: die Konzeptphase. Hier nehme ich meine noch vagen Ideen und forme sie langsam zu etwas Konkreterem.
Entwicklung meiner Idee durch Skizzen und Studien
Zuerst lasse ich meinen Stift einfach über das Papier tanzen. Keine Regeln, keine Erwartungen - nur ich und meine Idee. Ich zeichne schnelle, grobe Skizzen, manchmal sind es nur Linien oder Formen. Es geht darum, die Essenz meiner Idee einzufangen.
Dann zoome ich sozusagen in die Details. Ich mache Studien von einzelnen Elementen. Wenn ich zum Beispiel ein Porträt mit Pflanzen oder Tieren male, konzentriere ich mich auf die Teile, die ich noch nicht beherrsche. Wie in Beispiel ein Goldfisch und eine bestimme Haarstruktur, die ich einarbeiten wollte.
Diese Detailstudien helfen mir, mein Motiv wirklich zu verstehen.
Eine Farbskizze erstellen
Jetzt wird's bunt! Ich liebe es, mit Farben zu experimentieren. Manchmal mische ich wilde Kombinationen, nur um zu sehen, was passiert. Manchmal probiere verschiedene Maltechniken aus - von zarten Aquarellen bis zu dicken Acrylschichten. Dabei entstehen oft unerwartete Effekte, die mein ursprüngliches Konzept in eine ganz neue Richtung lenken können.
Ich teste auch verschiedene Farbtöne und Mischverhältnisse und versuche alles zu notieren (Betonung auf versuchen 😅). Am Ende mache ich schon eine grobe Skizze mit den Farben, die ich ausgewählt habe und sehe so, ob sie zusammen passen und die gewünschte Wirkung haben.
Ein Tipp von mir: Mach dir bitte keine Sorgen, wenn nicht alles perfekt aussieht. Diese Phase ist zum Experimentieren da. Ich bewahre alle meine Farbstudien auf, auch die "misslungenen". Oft finde ich darin später Inspiration für neue Projekte!
Am Ende dieser Phase habe ich normalerweise einige schnelle Skizzen, Farbexperimente und Notizen. Es sieht chaotisch aus, aber für mich ist es der Nährboden, aus dem mein fertiges Kunstwerk wachsen wird.
Manchmal ändert sich mein ursprüngliches Konzept in dieser Phase auch nochmal komplett. Und das ist okay! Ich lerne gerade noch, dem kreativen Prozess zu vertrauen und offen für Überraschungen zu bleiben. Denn oft sind es gerade diese unerwarteten Wendungen, die ein Kunstwerk wirklich besonders machen.
Schritt 3: Die praktische Vorbereitung - Mein Weg zum perfekten Setup
Jetzt wird's konkret! Die Vorbereitungen sind für mich wie das Decken des Tisches vor einem leckeren Essen - es macht die Vorfreude noch größer und sorgt dafür, dass nachher alles reibungslos läuft.
Wahl des richtigen Formats und Materials
Ach, die Qual der Wahl! Manchmal stehe ich ewig vor meinem Materialschrank und kann mich nicht entscheiden. Aber ich habe gelernt: Das Format und Material sollten zur Idee passen, nicht umgekehrt.
Aber ganz ehrlich? Hier lasse ich mich einfach von meinem Gefühl leiten. Ich denke hier gar nicht so viel darüber nach. Das Einzige, was ich weiß: Dass ich offen bleibe für Experimente und dem Prozess ab jetzt versuche zu vertrauen (ich bin noch nicht so gut darin).
Zusammenstellung meiner Malutensilien:
Oh je, mein Sammelsurium an Pinseln, Spachteln und sonstigen Werkzeugen! Ich könnte einen ganzen Laden damit ausstatten. Aber für jedes Projekt wähle ich sorgsam aus.
Meine Must-haves:
Ein Set guter Pinsel (von dünn bis dick)
Palette zum Mischen (manchmal ist es auch einfach ein alter Teller oder Backpapier)
2 Wasserbehälter
Lappen zum Wischen und Tupfen
Papier, Malplatte oder Keilrahmen
Farben natürlich :D
Bleistifte + Bunststifte
Einrichtung meines Arbeitsplatzes
Mein Arbeitsplatz ist mein kleines Reich. Hier muss alles stimmen, damit die kreativen Säfte fließen können.
Licht ist super wichtig. Ich male am liebsten bei Tageslicht, aber eine gute Lampe ist Gold wert für die Abendsessions.
Musik darf bei mir nicht fehlen. Ich habe eine eigene Mal-Playlist, die ich brauche, um mich etwas einzugrooven und den Alltagsstress regelrecht abzuschütteln.
Ordnung gibt es bei mir nicht wirklich? Sagen wir, es ist ein "kreatives Chaos". 😅
Aber ich achte darauf, dass alles griffbereit ist. Nichts ist nerviger, als mitten im Flow nach dem richtigen Pinsel suchen zu müssen.
Oh, und Snacks! Ein kleiner Vorrat an süßer Knabbereien, Wasser und Tee gehört für mich zur Grundausstattung. Kreativsein macht hungrig!
Die praktische Vorbereitung mag jetzt vielleicht nicht der aufregendste Teil des Malens sein. Aber für mich ist sie wie ein Ritual, das mich mental auf das Malen einstimmt. Wenn alles bereitsteht, das Papier aufgespannt ist und ich meinen ersten Pinsel in die Hand nehme - das ist ein magischer Moment.
Da weiß ich: Jetzt kann's losgehen!
Schritt 4: Zeitmanagement für mein Projekt - Wie ich die Kunst und das Leben unter einen Hut bringe
Oh je, Zeit - davon haben wir alle zu wenig, oder? Als Hobbykünstlerin mit einer Vollzeitselbstständigkeit als Webdesignern und Familie kenne ich das Gefühl nur zu gut. Aber ich habe gelernt: Mit ein bisschen Planung und der richtigen Einstellung kann man einiges schaffen.
Meine realistische Zeitplanung
Früher dachte ich, ich müsste stundenlang am Stück malen, um etwas zu erreichen. Pustekuchen! Ich habe gelernt, auch kleine Zeitfenster zu nutzen.
Mein Trick: Ich plane feste "Mal-Dates" in meinen Kalender ein. Das können 30 Minuten am Morgen sein, bevor der Alltag losgeht, oder eine Stunde am Wochenende. Hauptsache, ich halte mich daran. Diese Regelmäßigkeit hilft mir, dranzubleiben, auch wenn's mal stressig wird.
Und weißt du was? Manchmal male ich sogar in meiner Mittagspause oder nur 10 Minuten zwischendurch.
Aufteilen des Projekts in machbare Etappen
Große Projekte können echt einschüchternd sein. Deshalb zerlege ich sie in kleine, verdauliche Häppchen.
Zum Beispiel:
Tag 1: Grundierung der Leinwand
Tag 2: Grobe Skizze übertragen
Tag 3: Erste Farbschicht
Tag 4-5: Details ausarbeiten
Tag 6: Feinschliff und Fertigstellung
So fühlt sich jeder kleine Fortschritt wie ein Erfolg an. Und wenn ich mal einen Tag verpasse? Kein Drama! Ich passe einfach meinen Plan an.
Motiviert bleiben
Manchmal ist die Motivation wie eine scheue Katze - kaum will man sie greifen, ist sie weg. Aber ich habe ein paar Tricks, um sie anzulocken:
Ich dokumentiere meinen Fortschritt: Fotos von verschiedenen Stadien des Bildes zeigen mir, wie weit ich schon gekommen bin. Das motiviert ungemein!
Ich teile meine Arbeit: Sei es auf Instagram oder mit Freunden - Feedback gibt mir oft einen Motivationsschub.
Ich erinnere mich an mein "Warum": Wenn gar nichts mehr geht, denke ich daran, warum ich überhaupt male. Weil es mir Freude macht, weil es mich entspannt, weil ich etwas erschaffen möchte.
Ich bin gnädig mit mir selbst: Nicht jeder Tag ist ein Meisterwerk-Tag. Manchmal reicht es, den Pinsel nur kurz in die Hand zu nehmen. Hauptsache, ich bleibe in Verbindung mit meiner Kunst.
Weißt du, am Ende geht es darum, Malen zu einem selbstverständlichen Teil deines Lebens zu machen. Wie Zähneputzen oder Kaffeetrinken. Es muss nicht immer perfekt sein, aber es sollte regelmäßig passieren.
Und das Schönste? Mit der Zeit wirst du merken, dass du dir diese Auszeiten zum Malen richtig herbeisehnst. Sie werden zu deiner persönlichen Oase im Alltag.
Schritt 5: Der kreative Prozess - Meine Reise vom ersten Pinselstrich bis zum letzten Detail
Jetzt wird's spannend! Der kreative Prozess ist für mich wie eine Achterbahnfahrt - voller Höhen und Tiefen. Zwischen Verzweiflung und Stolz. Aber das macht das Malen für mich auch irgendwie aus.
Vom ersten Pinselstrich...
Oh, dieser Moment, wenn der erste Pinselstrich die leere Leinwand berührt! Manchmal bin ich mutig und starte einfach mit einer Knallbunten Grundierung. An anderen Tagen taste ich mich vorsichtig mit zarten Linien heran. Es gibt kein Richtig oder Falsch - ich folge einfach meinem Gefühl.
Ich habe gelernt, nicht zu sehr an meiner ursprünglichen Idee festzuhalten. Oft entwickelt sich das Bild in eine ganz andere Richtung als geplant. Und weißt du was? Das sind oft meine besten Werke!
...bis zum letzten Detail
Der Weg zum fertigen Bild ist selten geradlinig. Ich arbeite in Schichten, lasse Farben trocknen, übermale Teile wieder. Manchmal stehe ich stundenlang vor der Leinwand und füge winzige Details hinzu. An anderen Tagen werfe ich wilde Farbspritzer und bin in 20 Minuten fertig.
Ein Tipp von mir: Mach zwischendurch immer mal einen Schritt zurück und betrachte dein Werk aus der Ferne. Oft sieht man dann ganz neue Aspekte!
Der magische Moment der Fertigstellung
Und dann, irgendwann, kommt dieser Moment: Ich trete einen Schritt zurück, betrachte mein Werk und spüre: Es ist fertig. Das ist ein unbeschreibliches Gefühl! Manchmal bin ich überrascht, wie anders das Endergebnis ist als meine ursprüngliche Vision. Aber genau das macht den Prozess so aufregend.
Weißt du, am Ende geht es nicht nur darum, ein schönes Bild zu erschaffen. Es geht um die Reise dorthin, um alles, was ich dabei über mich und meine Kunst lerne. Jedes Bild ist wie ein kleines Stück von mir, das ich mit der Welt teile.
Mein Fazit: Meine Kunst, mein Weg - Deine Reise beginnt jetzt
So, das war meine kleine Reise durch die Welt der Malprojektplanung. Von der ersten vagen Idee bis zum letzten Pinselstrich - es ist jedes Mal ein Abenteuer, und ich hoffe, ich konnte dir einen Einblick in meinen Prozess geben.
Weißt du, am Ende des Tages geht es nicht darum, einen perfekten Plan zu haben oder alles richtigzumachen. Es geht darum, deiner Kreativität Raum zu geben, dich selbst besser kennenzulernen und einfach Freude am Erschaffen zu haben.
Jeder Künstler, ob Anfänger oder Profi, hat seinen eigenen Weg. Meine Methoden sind vielleicht nicht für jeden perfekt, aber vielleicht findest du hier und da eine Idee, die auch für dich funktioniert. Probier einfach aus, was sich für dich richtig anfühlt!
Denk immer daran: Es gibt kein "richtig" oder "falsch" in der Kunst. Jeder Pinselstrich, jede Farbe, jede Idee ist ein Ausdruck von dir. Und genau das macht deine Kunst einzigartig und wertvoll.
Also, schnapp dir deine Pinsel, deine Farben und dein Skizzenbuch. Lass dich von deiner Umgebung inspirieren, plane deine Projekte so, wie es für dich passt, und vor allem: Hab Spaß dabei! Denn am Ende ist es deine Reise, deine Geschichte, die du auf die Leinwand bringst.
Und wer weiß? Vielleicht entdeckst du dabei ganz neue Seiten an dir selbst. Ich jedenfalls lerne mit jedem Projekt etwas Neues - über die Kunst und über mich.
Ich würde mich freuen, von deinen Erfahrungen zu hören! Wie planst du deine Malprojekte? Was funktioniert für dich, was nicht? Lass es mich in den Kommentaren wissen. Denn weißt du was? Wir Künstler können so viel voneinander lernen.
Also, Pinsel hoch und los geht's! Dein nächstes Meisterwerk wartet schon darauf, von dir erschaffen zu werden.
Madlen