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Was, wenn ich mein Hobby zum Beruf mache? - Von der Hobby-Malerin zur Künstlerin

Oder: Wie ich mit (fast) 40 meinen Traum wage

Neulich saß ich draußen und starte in die Luft. Mein 40er Geburtstag steht im Februar an.

Ich finde alt werden irgendwie kacke und hab mir deswegen Gedanken gemacht. 40 Jahre bin ich jetzt schon hier - wie sollen eigentlich die nächsten 40 Jahre aussehen?

Tief in meinem Herzen schlummerte schon immer der Traum, Künstlerin zu sein. Aber wie so viele von uns dachte ich, das sei unmöglich. "Das ist doch brotlose Kunst", "Davon kann man nicht leben", "Das ist nur ein Hobby" - all diese Sätze hatte ich mir jahrelang selbst eingeredet.

Doch an diesem Abend, als ich in den Himmel schaute, wurde mir klar: Ich will mich nicht länger verstecken. Ich will meinem Herzen folgen und mich der Kunst widmen. Nicht nur für mich, sondern auch um anderen zu zeigen, wie bereichernd und heilsam Malen sein kann.

Egal was andere darüber denken mögen - ob sie es lächerlich, absurd oder „niedlich“ finden. Es ist mein Leben, mein Weg.

Die Magie der Kunst liegt nicht darin, perfekt oder von allen akzeptiert zu sein. Es geht darum, ehrlich und mutig das auszudrücken, was nur ich so zeigen kann – auf meine ganz eigene Art. 🎨✨

Dieser Artikel ist kein Leitfaden eines Profis.

Es ist meine Geschichte.

Meine Reise auf dem Weg zur Künstlerin.


“ABER, ABER, ABER”… LASS UNS ÜBER TYPISCHE BEDENKEN REDEN.

"Wenn du dein Hobby zum Beruf machst, verlierst du die Freude daran."

Das war einer der ersten Sätze, die ich zu hören bekam, als ich von meinen Plänen erzählte. Und ja, diese Sorge ist nicht aus der Luft gegriffen. Wenn plötzlich Redaktionspläne, Termine und Kundenwünsche ins Spiel kommen, verändert sich natürlich die Art, wie wir malen. Aus Freude und Leidenschaft könnte Druck und das nächste Hamsterrad entstehen. Mir ist das bewusst. Aber ich will es wagen. Denn ich weiß, dass ich alles in der Hand habe und zu Bedingungen gestalten kann.

Ist es automatisch schlecht, sein Hobby zum Beruf zu machen?

Ich sehe es so: Statt einer irgendwie reingequetschten Stunde Malen zwischendurch wird die Kunst jetzt ein sehr viel größerer Teil meines Lebens. Ja, manches wird zur Routine. Aber dafür habe ich endlich den Raum, mich vollständig meiner Leidenschaft zu widmen. Und ganz ehrlich - auch als Webdesignerin habe ich mir bewusst Zeit für freie, kreative Projekte genommen. Das werde ich als Künstlerin genauso tun.

Aber ja: Darüber einmal bewusst nachzudenken, ob man wirklich sein künstlerisches Hobby zum Beruf machen möchte, ist wichtig.

"Von Kunst allein kann man nicht leben!"

Ah, der Klassiker! Und natürlich stimmt es - die wenigsten Künstler leben ausschließlich vom Verkauf ihrer Bilder. Aber wer sagt denn, dass das der einzige Weg ist? Ich kombiniere zum Beispiel verschiedene Einnahmequellen: Auftragsarbeiten, Workshops, Online-Kurse und ja, auch noch einige Webdesign-Projekte. Der Trick ist, kreativ zu denken - nicht nur beim Malen, sondern auch bei deinem Geschäftsmodell.

"Künstler werden ist unmöglich - das gelingt den wenigsten."

Stimmt, wenn wir "Erfolg" als "in der Tate Modern ausstellen" definieren. Aber was ist denn eigentlich Erfolg? Für mich bedeutet es, von meiner Kunst leben zu können und vor allem anderen Menschen zu helfen, ihre eigene Kreativität zu entdecken.

Es bedeutet, jeden Tag das zu tun, was ich liebe. Und das ist definitiv möglich - auf viele verschiedene Arten.

"Du bist zu alt, um neu anzufangen."

Mit 40? Mit 50? Mit 60? Grandma Moses begann erst mit 76 Jahren ernsthaft zu malen (!!!) und wurde eine berühmte Künstlerin. Louise Bourgeois schuf ihre bekanntesten Werke nach ihrem 70. Lebensjahr. Es ist nie zu spät, deiner Leidenschaft zu folgen. Im Gegenteil: Unsere Lebenserfahrung macht unsere Kunst nur reicher.

Ich hatte immer Angst vor dem Altern, aber jetzt als ich mich entschieden habe meiner Freude und Intuition zu folgen, freue ich mich plötzlich auf meine 40er! Ich habe jetzt das Gefühl, genau zu wissen, wo mich mein Weg (und Lebenserfahrung) bringen wird. Nichts ist unmöglich!

"Was werden die anderen denken?"

Oh, diese Frage hat mich lange wach gehalten. Aber weißt du was? Die meisten Menschen sind viel zu sehr mit ihren eigenen Sorgen beschäftigt, um sich lange mit deinen Entscheidungen aufzuhalten. Und diejenigen, die dich wirklich lieben, werden dich unterstützen - vielleicht nicht sofort, aber wenn sie sehen, wie wichtig es dir ist. Die anderen? Die sind nicht dein Publikum.

Der wichtigste Punkt bei all diesen Bedenken ist:

Sie sind real. Es wäre naiv, sie einfach wegzuwischen. Aber sie sind keine unüberwindbaren Mauern - es sind Herausforderungen, für die wir Lösungen finden können. Manchmal bedeutet das, kreativ zu denken. Manchmal bedeutet es, Kompromisse zu machen. Und manchmal bedeutet es einfach, mutig zu sein und es trotzdem zu versuchen. ❤️

DEN ERSTEN SCHRITT WAGEN

Weißt du, was das Schwerste am Losgehen ist?

Der allererste Schritt.

Aber sobald du ihn machst, entwickelt sich eine wunderbare Eigendynamik. Bei mir war es wie eine Kettenreaktion - eine Idee führte zur nächsten, und plötzlich entstand ein ganzes Netzwerk von Möglichkeiten.

Lass mich dir erzählen, wie ich angefangen habe:

Social Media: Mein digitales Atelier

Mit zitternden Fingern postete ich mein erstes Kunstwerk auf Instagram. "Was werden die Leute denken?", fragte ich mich. Aber statt Kritik kam etwas Wunderbares: Menschen teilten ihre eigenen Geschichten mit mir, ihre Träume vom Malen, ihre Ängste. Heute ist mein Social-Media-Account wie ein offenes Atelier - ein Ort, an dem ich nicht nur meine Kunst zeige, sondern auch meine Gedanken und meinen Weg teile. Ich liebe die Menschen, die ich auf Instagram kennengelernt habe. Jeder ist voller Liebe, Wertschätzung und Begeisterung!

Meine Website: Das kreative Herzstück

Als Webdesignerin lag es natürlich nahe, eine eigene Website zu erstellen. Was als einfacher Blog begann, hat sich aber schnell zu etwas viel Größerem entwickelt - zu einer Art kreativer Zentrale, die mit mir wächst und sich permanent weiterentwickelt. (Deswegen sieht die Website vielleicht immer etwas anders aus, wenn du hier bist 😅)

Der Blog ist dabei wie mein öffentliches Notizbuch: Hier tauche ich tief in Themen ein, die mich beschäftigen, teile Erkenntnisse und Ideen, die mich nachts wach halten. Es ist der Ort, an dem ich Gedanken zu Ende denken kann, die auf Instagram nur angerissen werden können.

Aber die Website ist so viel mehr geworden: Hier findest du meinen kleinen Kunstshop, kannst in meinen Podcast reinhören und erfährst, wofür mein Herz wirklich schlägt. Es fühlt sich an wie ein lebendiger Organismus, der ständig neue Ideen hervorbringt. Manchmal sitze ich abends auf der Couch und denke: "Oh, was wäre wenn...?" Und schon ist die nächste Idee geboren.

In Zukunft soll die Website noch mehr werden: Ein Ort für Online-Workshops vielleicht, oder - und das ist mein heimlicher Traum - eine geschützte Community für Künstlerseelen wie dich und mich. Ein Platz, wo wir uns austauschen können, uns gegenseitig inspirieren und unterstützen. Wo niemand komisch angeschaut wird, wenn er von seinen künstlerischen Träumen erzählt.

Die Ideen sprudeln gerade nur so aus mir heraus, und die Website ist wie eine große, leere Leinwand - bereit für alles, was noch kommen mag. Manchmal muss ich über mich selbst lachen, weil ich schon wieder eine neue Idee habe. Aber ist es nicht genau das, was uns als Künstler ausmacht? Diese unbändige Lust, Neues zu erschaffen? 😍

Ausbildung zur Malbegleiterin: Mein "vernünftiges" Fundament

Ja, ein kleiner Teil in mir wollte etwas "Vernünftiges" vorweisen können. ☺️

Aber diese Ausbildung ist so viel mehr! Sie gibt mir das Handwerkszeug, um anderen Menschen dabei zu helfen, ihre Kreativität zu entdecken. Ich lerne, wie ich sichere Räume schaffen kann, in denen Menschen zur Ruhe kommen und ihre künstlerische Seite erkunden können.

Das ist für mich nicht nur eine Qualifikation - es ist eine Herzensangelegenheit.

Kunstmärkte: Meine Spielwiese

Oh yaaaay, wie ich diese Märkte liebe!😍 Ja, vielleicht sind sie nicht der größte finanzielle Erfolg (obwohl, wer weiß?). Aber die Energie dort ist unbezahlbar! Der direkte Kontakt mit Menschen, ihre Reaktionen auf meine Kunst zu sehen, die Gespräche mit anderen Künstlern - das gibt mir so viel Kraft und Inspiration.

Außerdem: Wo sonst kann man an einem Tag so viel über Präsentation, Verkauf und das Sprechen über die eigene Kunst lernen? Mein erster Markt findet nun auch bald statt und hat mich viel Neues lernen lassen. Von: Wie muss eigentlich ein vernünftiger Markstand gestaltet sein? Bis zu: Was und wie soll ich es dort verkaufen? war schon einiges dabei.

Lokale Künstlernetzwerke: Meine neuen Freunde?

Kennst du das Gefühl, wenn du Menschen triffst und sofort merkst: Die ticken wie ich? Genau das erlebe ich beim Netzwerken mit anderen Künstlern. Es ist so bereichernd, sich über Erfahrungen auszutauschen, voneinander zu lernen und - ja! - neue Freundschaften zu schließen. Wir alle brauchen Menschen um uns herum, die unsere Sprache sprechen und unsere Träume verstehen. Das macht alles so viel einfacher! Bisher habe ich noch niemand von den lokalen Künstler:innen treffen können, aber ich strecke meine Fühler schon aus ☺️

Podcast: Mein Audio-Tagebuch

Mein neuestes Baby! Der Podcast ist wie eine lange Sprachnachricht an einen guten Freund. Ich teile meine "Gedankenfürze" (ja, mehr ist es in aller Regel nicht, aber manchmal sind sie auch gar nicht so übel!), reflektiere über meine Erfahrungen und versuche, Dinge aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Es ist unglaublich befreiend, einfach draufloszusprechen und dabei vielleicht sogar anderen zu helfen, ihre eigenen Gedanken zu ordnen.

DEIN WEG: MÖGLICHE SCHRITTE, UM EIN BUSINESS AUS DEINER KUNST ZU MACHEN

Jetzt fragst du dich vielleicht: "Und wo fange ich an?" Lass uns gemeinsam ein paar mögliche erste Schritte erkunden. Such dir aus, was sich für dich stimmig anfühlt - es ist deine Reise!

1. Schaffe dir deinen heiligen Raum

  • Richte dir eine kleine Malecke ein - auch wenn's nur ein Klapptisch ist

  • Packe deine Kunstmaterialien aus dem Keller und stelle sie sichtbar auf

  • Schaffe dir Zeitfenster für deine Kunst - und behandle sie wie wichtige Termine

  • Tipp: Manchmal reichen 15 Minuten am Tag, um dranzubleiben

2. Lege ein analoges (oder digitales) Kunsttagebuch an

  • Fotografiere deine Werke - auch die "misslungenen"

  • Schreibe auf, was dich zum Malen inspiriert

  • Notiere dir deine Gedanken und Gefühle während des kreativen Prozesses

3. Fans finden :D

  • Zeige deine Kunst zuerst Menschen, denen du vertraust

  • Teile ein Werk in einer Künstler-Facebook-Gruppe

  • Besuche einen Kunstkurs oder Workshop

  • Sprich mit anderen über deine künstlerischen Träume

4. Klein anfangen

  • Erstelle dir eine simple Liste deiner Kunstmaterialien

  • Führe Buch über deine Ausgaben für Materialien

  • Recherchiere lokale Kunstmärkte oder Ausstellungsmöglichkeiten

  • Informiere dich über Preisgestaltung - auch wenn du noch nichts verkaufen möchtest

5. Weiterbildung

  • Schau dir YouTube-Tutorials zu Techniken an, die dich interessieren

  • Besuche kostenlose Online-Workshops

  • Lies Künstlerbiografien, die dich inspirieren

  • Besuche Ausstellungen und Galerien in deiner Nähe

6. Vernetzen

  • Suche nach lokalen Künstlergruppen

  • Besuche Kunstevents in deiner Region

  • Tritt Online-Communities bei

  • Sprich mit anderen Kreativen über ihre Erfahrungen

7. Experimente mit verschiedenen Formaten

  • Probiere unterschiedliche Materialien und Techniken

  • Teste verschiedene Formate (klein, groß, quadratisch...)

  • Experimentiere mit verschiedenen Themen

  • Finde heraus, was dir am meisten Freude macht

8. Plane deine ersten "öffentlichen" Schritte

  • Erstelle dir einen Instagram-Account nur für deine Kunst

  • Gestalte eine einfache Website oder einen Blog

  • Melde dich für einen kleinen Kunstmarkt an

  • Biete ein Werk in einem lokalen Café an

Denk dran: Du musst nicht alles auf einmal machen. Such dir einen oder zwei Punkte aus, die sich für dich gut und richtig anfühlen. Der wichtigste Schritt ist, überhaupt anzufangen.

Und noch was: Es ist völlig okay, wenn sich deine Pläne ändern. Vielleicht merkst du beim Ausprobieren, dass dir etwas anderes mehr liegt als gedacht. Das ist kein Scheitern - das ist Wachstum!


Mein Fazit

Keiner dieser Schritte ist riesig. Aber zusammen bilden sie einen Weg. Und das Beste daran?

Es fühlt sich überhaupt nicht nach Arbeit an. Also für mich zumindest.

Es fühlt sich an wie... nach Hause kommen. ❤️

Du musst übrigens nicht alle diese Schritte gehen. Vielleicht sind Social Media und Podcast gar nicht dein Ding - völlig okay!

Such dir die Wege, die sich für dich richtig anfühlen.

Der wichtigste Schritt ist ohnehin der erste: Anfangen.

Madlen


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