MAWIE art

View Original

11 Fragen an Künstlerin Julia aka. Greenwitch

“Eine Blume fragt sich doch auch nicht, ob sie gut genug duftet. Sie duftet einfach. Weil sie eine Blume ist.”

Künstlerin Julia lebt und arbeitet im wunderschönen Norddeutschland. Mit ganz viel Herz und Verstand teilt sie auf Instagram ihre magischen Erkenntnisse und Weisheiten über ihre vielen Leben als Lehrerin, Sportlerin, Yogi, Breathworkerin, grüne Hexe und eben auch ihre Kunst.

Im Alltag ist sie Bio-Lehrerin mit einer großen Zuneigung für ihr Wirken an der Schule, aber auch für die morbiden kleinen Skelette im Bio-Raum.

Julia, deine Texte auf Instagram sind immer voller Weisheit und Liebe. Woher kommt das alles?

Es kommt von Herzen (lacht). Es ist das Licht der Sterne, das von meinem Herzen reflektiert und in die Welt getragen wird. Es ist die Dankbarkeit, mich in diesem Leben erfahren und verbinden zu dürfen.

Wann hast du angefangen zu zeichnen und zu malen und warum? 

Das ist gute 35 Jahre her. Kindergarten. Ich habe massenhaft Zeichnungen produziert. Mit etwa neun Jahren habe ich meine ersten Portraits angefertigt. Einfach, in dem ich meinen schlafenden Großvater im Sessel beobachtet habe. Der hat optimal stillgehalten (lacht).

Du warst in den letzten 1,5 Jahren in Elternzeit und hast dich allein um drei Kinder gekümmert. Wann hast du Zeit für deine Kunst gefunden?

Ich bin nie von meiner Kunst getrennt. Beim Fensterputzen erkenne ich Formen im Dreck, beim Spielen mit den Kindern höre ich Farben, beim einkaufen entdecke ich Dinge an Menschen, die ich urkomisch finde.

“Dass wir verrückt und neugierig sind, dass wir Dinge anders betrachten und Grenzen sprengen. Was andere davon halten? Geht uns eigentlich gar nichts an .”

Julia

Ganz oft haben Künstler:innen das Problem, sich als “nicht gut genug” zu empfinden und trauen sich erst gar nicht, ihre Werke anderen zu zeigen.

Wie stehst du dazu?

Das ist ein Problem unserer patriarchalen Gesellschaft. Verkopfte Leistungskriterien bestimmen unsere Glaubenssätze und unser Verständnis davon, was sich Kunst nennen darf. Das tötet jede Kreativität. Eine Blume fragt sich doch auch nicht, ob sie gut genug duftet. Sie duftet einfach. Weil sie eine Blume ist. Das macht uns Künstler aus. Dass wir verrückt und neugierig sind, dass wir Dinge anders betrachten und Grenzen sprengen. Was andere davon halten? Geht uns eigentlich gar nichts an (lacht).

Du liebst Rituale, hast du auch eins für deine Kreativität, um in den Flow zu kommen (oder Ähnliches)?

Bei mir gibt es eine Stimmung, eine Art „homefrequency“; bei der ich mich geerdet und inspiriert fühle. Deshalb stimme ich mich gerne durch Musik, tanzen, Yoga, Düfte oder den Aufenthalt in der Natur darauf ein.

Welche Menschen inspirieren dich im künstlerischen Sinne und warum?

Meine Kinder und ihre Art, die Welt zu begreifen.

Was macht es mit dir, wenn du dich deiner Kunst widmen konntest? Wie nimmst du diese Zeit für dich wahr?

Kunst zu machen gibt mir ein warmes Gefühl der Verbundenheit und des Ankommens. Diese Zeit wirkt ausgleichend für mich und lässt Ruhe und Gelassenheit einkehren.

Was liebst du am meisten an deiner Kunst?

Dass sie experimentell, vielseitig und undogmatisch ist. 

Wenn jemand nach DEM Tipp für angehende Künstler:innen fragen würde, was würdest du raten?

Schaffe Bedingungen, die dir das Gefühl geben, entspannt und sicher zu sein. Dann lass alles los, was du weißt und kreiere eine neue Realität. Alles ist erlaubt. Du brauchst kein teures Material. Fang sofort an und bleibe kontinuierlich dabei.

Welche Materialien gehören zu deinen Favoriten und warum?

Portraits zeichne ich gerne mit Graphit, durch Aquarellfarben lassen wunderbar natürliche Ergebnisse erzielen und sind reizvoll, weil sie nur begrenzt kontrollierbar sind.

Buntstifte benutze ich gerne, um Aquarell- oder Gouachebilder aufzupeppen. 

Julias Insta-Kanäle: @greenwitch_alchemy @otherworld.art